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Charta

Die Charta

Die internationale Familienmediation  wird von den staatlichen Justiz- und Verwaltungsbehörden verschiedener Länder zunehmend als Mittel zur Lösung von grenzüberschreitenden Familienkonflikten gefördert. Dabei zeigte sich deutlich, dass es allgemeiner Prinzipien als Rahmen für die internationale Familienmediation bedarf, um weltweit gleich hohe Standards für die Arbeit von Familienmediatoren sicherzustellen.

2015 wurde ein gemeinsamer Prozess in Gang gesetzt, der es zum Ziel hatte, eine internationale, in allen Ländern anwendbare Charta zu erarbeiten. Diese Charta ergänzt die auf regionaler Ebene oder innerhalb einzelner Netzwerke bereits ausgearbeiteter Verhaltenskodizes und Satzungen und wertet sie gleichsam auf, indem sie ihnen eine Reihe von beruflichen und ethischen Anforderungen speziell für internationale Familienmediation über Regionen hinweg hinzufügt. Die Idee dieser Charta ist es, die praktische Anwendung der internationalen Familienmediation in ihrer großen Vielfalt auf globaler Ebene zu unterstützen und widerzuspiegeln. Alle bestehenden Strukturen, die professionell in der internationalen Familienmediation aktiv sind, waren an der Erstellung dieses allgemeinen Referenzpapiers beteiligt.

Die Charta für internationale Familienmediationsverfahren enthält zehn grundlegende Prinzipien, die bei jeder grenzüberschreitenden Mediation eingehalten werden müssen. Diese Prinzipien können als Hilfsmittel verstanden werden, mit dem ein allgemeines Wissen über die Möglichkeit einer Mediation verbreitet werden kann. Und was noch wichtiger ist: Eltern, die sich für ein Mediationsverfahren entscheiden, können sich hier über die erforderlichen Standards desselben informieren und sich vergewissern, dass die Mediation den Schutz ihrer Rechte garantiert. Beispiele für gute Praktiken werden die Liste der Prinzipien vervollständigen und deren Anwendbarkeit aufzeigen.

Das ISS-Generalsekretariat übernimmt die Rolle des Vermittlers und Koordinators und hat das Privileg sämtliche spezialisierten Strukturen und Netzwerke sowie professionelle Mediatoren, die selbstständig oder bei öffentlichen Dienstleistern, beziehungsweise innerhalb des Netzwerks des ISS arbeiten, zusammenzubringen. All diese Mediatoren sind auf grenzüberschreitende Familienkonflikte spezialisiert und kommen aus der ganzen Welt, um ihre Fachkenntnis, ihre multikulturelle Sicht, ihre Erfahrungen und die Lehren, die sie in puncto Berufsethos und allgemeiner Berufspraxis gesammelt haben, mit einzubringen.

Die Charta bildet die Grundlage für die Entwicklung einer internationalen Zusammenarbeit zwischen Mediatoren, auf grenzüberschreitende Familienkonflikte spezialisierten Fachleuten und Justiz- und Verwaltungsbehörden. Ziel ist es letztendlich, die Schaffung eines zentralen, zuverlässigen Netzwerks von qualifizierten Fachleuten auf den Weg zu bringen, die offiziell anerkannt und für alle erreichbar sind.

 

DIE CHARTA STEHT JETZT ZUR VERFÜGUNG

(Derzeit nur auf Englisch oder Französisch).

DIE BEGLEITENDEN EMPFEHLUNGEN WURDEN VON EINER GRUPPE SPEZIALISIERTER MEDIATORINNEN VERFASST

(Englisch / Französisch)

(Beide Dokumente existieren auch im WORD Format:

Englisch / Französisch).

 

Andere relevante regionale und internationale Instrumente:

Europarat: Empfehlung Nr. R (98)1 des Ministerkomitees an die Mitgliedstaaten über Familienmediation (auf Englisch); Empfehlung Rec (2002)10 des Ministerkomitees an die Mitgliedstaaten über die Mediation in Zivilsachen (auf Englisch); Leitfaden für die bessere Umsetzung der Empfehlung (auf Englisch)

Euuropäische Union: Richtlinie 2008/52/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2008 über bestimmte Aspekte der Mediation in Zivil- und Handelssachen; Europäischer Verhaltenskodex für Mediatoren

Haager Konferenz: Principles for the Establishment of Mediation Structures in the Context of the Malta Process (auf Englisch)